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Der Wirkstoff in diesem Medikament gehört zur Gruppe der Glucocorticoide, das sind Hormone, die in der Nebennierenrinde produziert werden. Sie beeinflussen den Stoffwechsel, den Salzhaushalt und verschiedene Gewebefunktionen im Körper.
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Es wird eingesetzt, wenn eine Behandlung mit Glucocorticoiden erforderlich ist, um bestimmte Erkrankungen im ganzen Körper (systemisch) zu behandeln.
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Dazu gehören, je nach Art und Schwere der Erkrankung (siehe Dosierungstabelle mit den Dosierungen: DS: a bis d und Dosierung e im Abschnitt „Dosierung"):
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Hormonersatztherapie bei:
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unzureichender oder fehlender Funktion der Nebennierenrinde (Nebennierenrindeninsuffizienz) verschiedener Ursachen (z. B. Addison-Krankheit, adrenogenitales Syndrom, operative Entfernung der Nebennieren, Unterfunktion der Hirnanhangdrüse) bei Erwachsenen (Hydrocortison und Cortison sind hier die Mittel der ersten Wahl).
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Stresssituationen nach einer längeren Behandlung mit Corticoiden.
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Rheumatische Erkrankungen:
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aktive Phasen von Entzündungen der Blutgefäße:
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knotige Entzündung der Gefäßwände (Panarteriitis nodosa) (DS: a, b, bei einer bestehenden Hepatitis-B-Infektion ist die Behandlungsdauer auf zwei Wochen begrenzt).
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Riesenzellarteriitis, Muskelschmerzen und -steifheit (Polymyalgia rheumatica) (DS: c).
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Entzündung hauptsächlich der Schläfenarterie (Arteriitis temporalis) (DS: a), bei akutem Sehverlust anfänglich hochdosierte Behandlung mit Glucocorticoiden über die Vene und anschließende Dauerbehandlung unter Kontrolle der Blutsenkung.
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Wegener-Granulomatose: Einleitung der Behandlung (DS: a - b) in Kombination mit Methotrexat (bei leichteren Verläufen ohne Nierenbeteiligung) oder nach dem Fauci-Schema (bei schweren Verläufen mit Nieren- und/oder Lungenbeteiligung), Erhaltung der erreichten Verbesserung: (DS: d, ausschleichend) in Kombination mit Medikamenten, die das Immunsystem unterdrücken (Immunsuppressiva).
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Churg-Strauss-Syndrom: Beginn der Behandlung (DS: a-b), bei Beteiligung von Organen und schweren Verläufen in Kombination mit Immunsuppressiva, Erhaltung der erreichten Verbesserung (DS: d).
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aktive Phasen von rheumatischen Erkrankungen, die innere Organe betreffen können (DS: a, b):
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Lupus erythematodes mit Beteiligung innerer Organe, Muskelschwäche und -schmerzen (Polymyositis), Entzündungen des Knorpels (Polychondritis chronica atrophicans), Bindegewebserkrankungen (Mischkollagenosen).
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fortschreitende rheumatische Gelenkentzündung (DS: a bis d) mit schwerem Verlauf, z. B. schnell zerstörende Formen (DS: a) oder Formen, die nicht die Gelenke betreffen (DS: b).
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andere entzündlich-rheumatische Gelenkerkrankungen, wenn die Schwere der Erkrankung es erfordert und bestimmte Medikamente gegen rheumatische Erkrankungen (NSAR) nicht wirken oder nicht angewendet werden können:
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entzündliche Veränderungen vor allem im Bereich der Wirbelsäule (Spondarthritiden), Wirbelentzündung und -veränderung (Spondylitis ankylosans) mit Beteiligung anderer Gelenke, z. B. an Armen und Beinen (DS: b, c), Gelenkbeteiligung bei Schuppenflechte (Arthritis psoriatica) (DS: c, d), Gelenkerkrankung durch Magen-Darm-Erkrankungen (enteropathische Arthropathie) mit hoher Entzündungsaktivität (DS: a).
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Gelenkentzündungen als Reaktion auf andere Grunderkrankungen (DS: c).
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Gelenkentzündung bei Sarkoidose (DS: b zu Beginn).
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Herzentzündung bei rheumatischem Fieber, bei schweren Fällen über 2-3 Monate (DS: a).
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Gelenkentzündung bei Jugendlichen ohne erkennbare Ursache (juvenile idiopathische Arthritis) mit schwerem Verlauf, der innere Organe betrifft (Still-Syndrom) oder mit Augenbeteiligung (Entzündung von Iris und Umgebung), die durch örtliche Behandlung nicht beeinflussbar ist (DS: a).
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Bronchial- und Lungenerkrankungen:
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Asthma bronchiale (DS: c-a), gleichzeitig empfiehlt sich die Gabe von Medikamenten zur Erweiterung der Bronchien.
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akute Verschlechterung einer chronischen Atemwegserkrankung mit Verengung der Atemwege (DS: b), empfohlene Behandlungsdauer bis zu 10 Tage.
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spezielle Lungenerkrankungen, wie akute Entzündung der Lungenbläschen (Alveolitis) (DS: b), Verhärtung und Umbau des Lungengewebes (Lungenfibrose) (DS: b), Bronchiolitis obliterans mit organisierender Pneumonie (BOOP) (DS: b ausschleichend), ggf. in Kombination mit Immunsuppressiva, chronische eosinophile Pneumonie (DS: b ausschleichend), zur Langzeitbehandlung chronischer Formen der Sarkoidose in den Stadien II und III (bei Atemnot, Husten und Verschlechterung der Lungenfunktionswerte) (DS: b).
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vorbeugende Behandlung des Atemnotsyndroms bei Frühgeborenen (DS: b, zweimalig).
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Erkrankungen der oberen Atemwege:
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schwere Verlaufsformen von Heuschnupfen und allergischem Schnupfen, wenn Nasensprays mit Glucocorticoiden nicht ausreichend wirken (DS: c).
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akute Verengungen von Kehlkopf und Luftröhre:
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Schwellung der Schleimhaut (Quincke-Ödem), verengende Kehlkopfentzündung (Pseudo-Krupp) (DS: b bis a).
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Hautkrankheiten:
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Erkrankungen der Haut und Schleimhäute, die aufgrund ihrer Schwere und/oder Ausdehnung bzw. Beteiligung innerer Organe nicht ausreichend mit örtlich anwendbaren Glucocorticoiden behandelt werden können.
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Dazu gehören:
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allergische und scheinbar allergische Reaktionen, allergische Reaktionen im Zusammenhang mit Infektionen:
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z. B. Nesselsucht (akute Urtikaria), schockähnliche (anaphylaktoide) Reaktionen.
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schwerwiegende Hauterkrankungen, die teilweise die Haut zerstören, arzneimittelbedingter Ausschlag, Erythema exsudativum multiforme, toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom), Pustulosis acuta generalisata, Erythema nodosum, akute fieberhafte neutrophile Dermatose (Sweet-Syndrom), allergisches Kontaktekzem (DS: b bis a).
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Hautausschlag:
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z. B. allergisch bedingter Hautausschlag, wie atopisches Ekzem oder Kontaktekzem, Ausschlag durch Krankheitserreger
Kontraindikation
* Nehmen Sie das Medikament nicht, wenn Sie allergisch auf Prednisolon oder einen der anderen Inhaltsstoffe reagieren.
* Abgesehen von einer Allergie gibt es bei kurzzeitiger Einnahme in Notfällen keine anderen Gründe, die gegen die Einnahme sprechen.